Schleuse Kleinmachnow

schleuse_kleinmachnow

Normalerweise fallen Schleusen als Gebäude nicht sonderlich auf, da der Hauptteil dieser Bauwerke unter dem Wasserspiegel liegt und die Schleusenkammer durch Klapp- und Stemmtore geschlossen wird, die ebenfalls größtenteils unter Wasser liegen.

Nicht so die Schleuse Kleinmachnow, sie ist ein markantes, weithin sichtbares Bauwerk. Hier wurden Hubtore verwendet, die es erforderlich machen, zwei hohe Gebäude zu errichten, um die Aufzüge und den Antrieb für die Tore aufzunehmen und den Schiffen eine hinreichende Durchfahrthöhe bei hochgezogenem Tor zu gewähren.

Diese kostspielige Lösung gewährleistet sehr dicht schließende Schleusentore, die den Verlust von Wasser so gering wie möglich halten. Auch die Konstruktion der Schleuse als Doppelkammerschleuse, bei der gleichzeitig in einer Kammer ein Schiff abwärts, in der anderen aufwärts geschleust wurde, machte es möglich, bei jedem Schleusen die Hälfte des Kammervolumens zu sparen, indem die volle Kammer ihr Wasser in die leere Kammer abgab. So bleibt der Wasserverlust so gering wie möglich und kann der Kanalbetrieb auch in warmen Sommern aufrecht erhalten werden, wenn die den Teltowkanal speisende Spree nur wenig Wasser führt.

Die 1906 fertiggestellte Schleuse fügt sich sich in ihrer architektonischen Gestaltung harmonisch in die Teltower Landschaft ein. Die Planung der Schleuse lag, wie die des gesamten Teltowkanals, in Händen der Architekten Christian Havestadt und Max Contag, beide königliche Bauräte. Die gesamte Schleusenanlage steht als Zeugnis der Wasserbaukunst vorangegangener Generationen unter Denkmalschutz.

Bereits 1940 wurde auf der Nordseite eine dritte Schleusenkammer, die Platz für Schiffe bis 85 m bietet, hinzugefügt . Derzeit ist nur diese und die die nördliche der beiden ursprünglichen Kammern in Betrieb. Die Nordkammer soll auf 190 m Länge erweitert werden, um auch großen Schubverbänden das Passieren des Kanals zu ermöglichen.

Das Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin und das Wasserstraßenneubauamt Berlin bieten jeden ersten Sonntag im Monat kostenlose Führungen durch das Schleusenbauwerk Kleinmachnow an. Eine Führung dauert jeweils eine Stunde. Weitere Informationen in der Schleusnerbude, samstags, sonntags und an Feiertagen von 12 bis 18 Uhr. An Werktagen sind Führungen für Gruppen und Schulklassen nach vorheriger Anmeldung unter Telefon 033203-57773 möglich.


Stahnsdorfer Damm, Teltowkanal, Kleinmachnow
Telefon der Schleusnerbude: 033203 577-73

www.wsa-b.de

Bewerte diesen Beitrag
[Gesamt: 0, Durchschnitt: 0]

2 Antworten auf „Schleuse Kleinmachnow“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert